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„Eine Haltung einnehmen“

Im Februar letzten Jahres, auf dem Höhepunkt der sogenannten „Flüchtlingskrise“ haben wir uns auf einem Schwesterabend mit dem Thema „Flüchtlinge“ auseinandergesetzt. Es war ein intensiver Austausch über unterschiedliche Aspekte und Erfahrungen zu diesem Thema. Ich erinnere mich an eine sehr offene Diskussion in einer wertschätzenden schwesterlichen Atmosphäre, die mich nachhaltig beeindruckt hat.

Mich haben an diesem Abend folgende Fragen besonders beschäftigt: Was kann bzw. muss ich als Freimaurerin in dem Kontext „Flüchtlinge“ tun? Was heißt es für mich persönlich, mich als Freimaurerin in die Diskussion einzubringen? Werden besondere Anforderungen an mich gestellt und wenn ja, wie kann ich diesen gerecht werden? Welche Haltung kann oder soll ich als Freimaurerin zu diesem Thema einnehmen? Und was heißt es, „eine Haltung einzunehmen“?

Schaut man sich die allgemeingültige Bedeutung von „Haltung“ an, so wird der Begriff in der Regel drei Kategorien zugeordnet.

  • Da ist zunächst die Kategorie der Körperhaltung, d. h. die Art und Weise, den Körper – besonders das Rückgrat – beim Stehen, Gehen oder Sitzen, zu halten. So nimmt man z. B eine gerade, aufrechte oder auch nachlässige Haltung an.
  • Die zweite Kategorie des Begriffs „Haltung“ bezieht sich auf die Tier-Haltung. Hier spricht man z. B. von der artgerechten Haltung von Tieren.
  • Die dritte Kategorie schließlich bezieht sich auf eine
  • innere Grundeinstellung, die das Denken und Handeln prägt;
  • auf das Verhalten oder Auftreten, das durch diese bestimmte innere Einstellung hervorgerufen wird und
  • auf Beherrschtheit bzw. auf die innere Fassung.[1]

Charakteristische Wortkombinationen sind z. B. eine liberale oder konservative Haltung; eine ruhige, selbstbewusste Haltung; eine mutige, entschlossene Haltung; die Haltung verlieren; um Haltung kämpfen; eine feste Haltung bewahren; eine starre Haltung aufgeben oder in respektvoller Haltung jemandem gegenüber stehen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang das Synonym „Rückgrat zeigen“, denn dieses bezieht sich sowohl auf die gerade Körperhaltung wie auch darauf, seine innere Haltung standhaft und unbeugsam zu vertreten.

 

Wie kann ich eine innere Haltung entwickeln?

Wenn wir unser Leben aktiv und erfolgreich gestalten wollen, brauchen wir eine klare und eindeutige Haltung, die es uns ermöglicht zu beurteilen, was wir wollen oder nicht wollen, was uns erstrebens- und vermeidenswert erscheint.

Diese Haltung ermöglichen uns unsere Werte. Sie sind die antreibende Kraft, die uns etwas aus Überzeugung tun oder nicht tun lässt und die uns dabei hilft, Sinn in unserem Leben zu finden. Unsere Werte sind uns häufig nicht einmal bewusst, und doch entscheiden sie maßgeblich über unsere Handlungen und unsere Ethik.

Werte sind Handlungsantrieb und Lebenskompass. Auf die Frage „Was ist wirklich wichtig im Leben?“ hat jeder Mensch seine sehr individuellen Antworten. Für den einen zählen vor allem Beziehungen und Geborgenheit, für den Nächsten Wissen und Spiritualität und für wieder andere Erfolg und Macht. Werte bestimmen nicht nur, was wir für wesentlich halten, sondern prägen unsere Urteile – wir sehen die Welt durch die Brille unserer Wertvorstellungen. [2]

In der Wissenschaft existieren unterschiedliche Definitionen von Werten. Während die Psychologie Werte in erster Linie als innere Überzeugungen und erstrebenswerte Ziele definiert, sieht sie die Soziologie eher als übergeordneten Konsens innerhalb eines sozialen Systems, z. B. einer Familie, einer Gruppe oder einer Gesellschaft. Hier dienen Werte dazu, soziales Handeln zu strukturieren und das Verhalten der Gruppenmitglieder einschätzen zu können. Werte sind in diesem Zusammenhang also vor allem der Schlüssel zur Vorhersage und zum Verständnis mitmenschlicher Verhaltensweisen.

Werte machen unsere Persönlichkeit im Wesentlichen aus und sind zumeist relativ stabil. Sie bilden gedankliche Leitvorstellungen, die in persönlichen Veranlagungen und individuellen Lebenserfahrungen wurzeln. Werte werden in der Kindheit durch Sozialisierung, d. h. über das Elternhaus, die Schule und andere Instanzen sowie durch persönliche Erfahrungen vermittelt und verinnerlicht. Dies geschieht in erster Linie durch Belohnung oder Bestrafung und durch das Nachahmen von Vorbildern. In unserem späteren Leben werden unsere Werte vor allem durch die Menschen bestimmt, mit denen wir privat oder beruflich zu tun haben und auch durch die bewusste Auseinandersetzung mit den Fragen unseres Lebens.

Werte leiten unsere Identität, unsere Einstellungen und unser Handeln. Sie sind Überzeugungen, an denen wir unser Tun ausrichten und zeigen, was wir für uns und unser Leben als erstrebenswert erachten. Insofern sind Werte übergeordnete Maßstäbe und verinnerlichte Vorstellungen über das Wünschenswerte.

Werte sind keine Gefühle; sie sind höchstens mit Gefühlen verknüpft. Emotionen entstehen in diesem Zusammenhang, wenn wir eine erlebte äußere Situation mit unseren inneren Werten vergleichen. Können wir unsere Werte leben, erfahren wir unser Privat- und Berufsleben als erfüllend und von Harmonie geprägt. Wenn wir hingegen dauerhaft gegen unsere innersten Überzeugungen handeln oder handeln müssen, werden wir  unausgeglichen oder gar krank.

Wie ein Katalog der wichtigsten möglichen Werte aussehen könnte und welche davon auch interkulturelle Gültigkeit besitzen, beschäftigt zahlreiche Wissenschaftler. Das Modell des  Psychologen Steven Reiss beschreibt beispielsweise 16 „Lebensmotive“ wie Unabhängigkeit,  Anerkennung, Ordnung, Ehre, Idealismus, Familie, Status oder Macht. Der besondere Verdienst von Reiss ist, dass er die Aufmerksamkeit auf die handlungsleitende Relevanz des jeweils individuellen Werteprofils lenkt und sie mit dem Begriff „Lebensmotive“ unterstreicht: Ein im persönlichen Glaubenssystem zentraler Wert ist ein starker Handlungsantrieb – aus Werten resultieren motivationale Ziele. Anders gesagt: Werte bestimmen, was uns bedeutsam ist und was wir tun oder auch nicht tun möchten.

Der Psychologe Shalom Schwarz geht hingegen von insgesamt 10 übergreifenden „Wertetypen“ aus, die eng verwandte Werte zusammenfassen und deren potenzielle Unvereinbarkeit er in einem einfachen Kreisdiagramm vor Augen führt. So liegt der Wertetyp „Unabhängigkeit“ mit den dazugehörigen Einzelwerten Freiheit, Eigenverantwortung und Selbstgenügsamkeit dem Wertetyp „Konformität“ mit den Ausprägungen Eingliederung, Höflichkeit und Selbstdisziplin im Kreisdiagramm gegenüber. Beide Wertetypen sind nicht leicht miteinander vereinbar und potentiell eher konfliktträchtig. [3]

Menschen unterscheiden sich in ihrer Persönlichkeit nicht nur in Hinblick auf ihre individuellen Wertestrukturen, sondern auch in der Anzahl der für sie relevanten Werte. Je breiter das Wertespektrum, desto größer ist die Anzahl motivationaler Ausrichtungen und damit korrespondierender passender Rollen.

Die Kenntnis der eigenen Werte ist aus verschiedenen Gründen wichtig:

  • Werte sind ein wesentliches Element unserer Persönlichkeit. Sie verdeutlichen die Übereinstimmung mit unseren Mitmenschen, aber auch unsere jeweilige Individualität.
  • Werte beeinflussen unsere Handlungen und unsere Entscheidungen maßgeblich. Gerade bei unklaren Ausgangssituationen machen Werte unser Verhalten transparent und vorhersehbar.
  • In Verbindung mit klaren Zielen ermöglichen Werte eine selbstbestimmte Lebensgestaltung und gewähren soziale Sicherheit. Werte tragen dazu bei, den Zusammenhalt von Gruppen zu stärken und eine gemeinsame Verhaltensstruktur zu etablieren. Gerade in der Team- und Organisationsentwicklung sind dies wichtige Aspekte.
  • Nur wenn wir unsere Werte kennen, können wir klare Entscheidungen treffen und verfügen auch über die Motivation und die nötige Energie, um Veränderungen durchzuführen und Sinn im Leben zu finden.
  • Werte ermöglichen auch das Erkennen und Lösen von Konfliktsituationen. Gerade bei Menschen mit sehr unterschiedlichen Werten kann die Konzentration auf gemeinsame übergeordnete Werte zur Konfliktlösung beitragen.
  • Und Werte helfen dabei, unsere persönlichen Wertekonflikte zu identifizieren und die damit einhergehende Verhaltensunsicherheit zu lösen.

Unsere individuellen Werte sind unsere eigenen Regeln bzw. Prinzipien, mit denen wir unser Leben gestalten. Wenn wir uns mit unseren persönlichen Werten auseinandersetzen, werden wir feststellen, dass es Werte gibt, die für uns eine höhere Bedeutung haben als andere. In diesem Zusammenhang spricht man von der persönlichen Wertehierarchie. [4]

Fairness, Freundschaft, Unabhängigkeit, Verlässlichkeit, Vertrauen, Integrität, Loyalität, Anerkennung oder Toleranz sind mögliche Werte, nach denen Menschen ihre Entscheidungen und Verhaltensweisen ausrichten. Ob und in welchem Maß diese Ausrichtung erfolgt, hängt natürlich vor allem davon ab, welche Bedeutung ein Mensch seinen Werten zumisst. Wer Harmonie oder Altruismus, d. h. die Einstellung, dass man die Belange und das Wohlergehen anderer Menschen für wichtig erachtet, zu seinen Kernwerten zählt, urteilt anders als jemand, für den Leistung und Unabhängigkeit im Vordergrund stehen. Was für den einen das unverzichtbare „soziale Netz“ ist, wird für den anderen zur „sozialen Hängematte“; wo der Erste „soziale Kälte“ beklagt, fordert der Zweite schlicht mehr „Eigenverantwortung“.

Jeder Mensch verfügt über seine persönliche Wertehierarchie, die darüber Auskunft gibt, welchem Wert er bei einer Entscheidung den Vorzug einräumt und welcher Wert sich dadurch auch stärker auf sein Verhalten auswirkt. Das Nachdenken über das individuelle Wertesystem hilft dabei, die „inneren Prioritäten“ klarer zu sehen. Ein bewusstes Wertesystem ermöglicht bewusste Entscheidungen. Diese ermöglichen bewusste Handlungen, die eine bewusste Lebensführung ermöglichen. Insofern wird mein Verhalten maßgeblich durch meine Werte beeinflusst und gesteuert. [5]

Um mein persönliches Wertesystem und meine Wertehierarchie zu erkennen, kann ich mir folgende Fragen stellen: Welche Werte sind für mich relevant? Welche Überzeugungen vertrete ich und welchen Einfluss haben diese Überzeugungen auf mein Leben und meine Lebensgeschichte?

Wenn ich diese Fragen beantwortet und meine persönlichen Werte benannt habe, geht es darum, die Werte zu gewichten, in dem ich jeden einzelnen Wert als „sehr wichtig“, „wichtig“ oder „weniger wichtig“ klassifiziere.

Durch diese Zuordnung kann ich erkennen, welche Werte ich am stärksten gewichtet habe; welche Werte also für mich besonders wichtig sind. So kann ich zum Beispiel meine fünf wichtigsten Werte in eine Rangfolge bringen. Dies ist vor allem relevant, da Wertesysteme teilweise Widersprüche beinhalten und Wertekonflikte verdeutlichen, wie z. B. Freiheit und Sicherheit.

Nach der Erstellung meiner persönlichen Wertehierarchie kann ich mich fragen:

  • Habe ich diese Werte in meinem Leben praktisch umgesetzt und danach gehandelt?
  • Wissen die Menschen um mich herum, dass ich diese Werte besitze?
  • Zeigt mein tägliches Verhalten, dass diese Werte eine persönliche Verpflichtung für mich bedeuten und Bestandteil meiner Persönlichkeit sind?
  • Würde ich mich für diese Werte öffentlich einsetzen, z. B. in Gesprächen, Diskussionen, Leserbriefe und Handeln?

Bei der Auseinandersetzung mit den eigenen Werten ist auch wichtig, zu hinterfragen, welchen Wert ich evtl. in welche Richtung verändern oder auch hinzufügen möchte. Möchte ich einen weniger wichtigen Wert wichtiger machen oder umgekehrt? Welches wäre die angemessene Position auf meiner Werteskala? Möchte ich einen Wert hinzufügen, der bisher keine Rolle gespielt hat? Was würde sich durch eine geänderte Bedeutung des Wertes konkret ändern? Was wäre in einer konkreten Situation anders als vorher? Mit welchen Verhaltensweisen wäre diese Änderung verbunden? Wie würde ich diese wahrnehmen und wie würden andere diese wahrnehmen? [6]

Diese Reflektion ist in Bezug auf unsere freimaurerischen Werte besonders wichtig: Welche Relevanz haben die freimaurerischen Werte wie Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität für mich? Nehme ich die Verantwortung wahr, die mit diesen Werten verbunden ist? Wie ist meine innere Haltung zu diesen Werten?

  • Wie stehe ich zu dem Wert Freiheit; der Freiheit von Unterdrückung und Ausbeutung als Grundvoraussetzung der Freiheit des Geistes und der individuellen Verwirklichung?
  • Setze ich mich für die Gleichheit der Menschen ohne Klassenunterschiede ein?
  • Lebe ich den Wert Brüderlichkeit, das Für-Einander-Da-Sein, das sich durch Sicherheit, Vertrauen, Fürsorge, Mitverantwortung und der Verständigung mit- und untereinander auszeichnet?
  • Bin ich tolerant, indem ich meinen Mitmenschen und ihren Überzeugungen, das heißt auch Andersdenkenden Achtung erweise? Höre ich zum Beispiel anderen aktiv zu und zeige ich Verständnis für deren Meinungen?
  • Setze ich mich für Humanität, für die Würde des Menschen ein? Welchen Stellenwert haben Menschlichkeit und Barmherzigkeit gegenüber hilfsbedürftigen Menschen für mich?

Die Auseinandersetzung mit der persönlichen Wertehierarchie ist ein wertvoller Beitrag für die Persönlichkeitsentwicklung. Durch die Selbstreflektion kann ich erkennen, was mich ausmacht und welchen Kompass ich für mein tägliches Handeln nutze. Dies führt langfristig zu größerer innerer Klarheit und  einer gesteigerten Authentizität.

Durch die Selbstreflexion kann ich auch erkennen, an welchen Kompetenzen ich arbeiten kann, um meine innere Haltung, die ich gewonnen habe, in ein entsprechendes Handeln umzusetzen. Bin ich in der Lage, meine Haltung angemessen zu vertreten? Kann ich mich positionieren und Stellung beziehen auf Basis meiner – auch – freimaurerischen Werte? Setze ich meine Vorhaben bzw. die damit verbundenen Ziele um? Kann ich für meine Werte werben? Auf welche Art und Weise; was entspricht meiner Persönlichkeit? Schiebe ich z. B. Diskussionen an und fordere Dinge aktiv ein? Verfüge ich über Kritikfähigkeit und Konfliktlösungskompetenzen, um in den sich daraus evtl. ergebenen Konfliktsituationen angemessen und souverän reagieren zu können? Habe ich das nötige Selbstvertrauen, um in solchen Situationen agieren zu können und möchte ich dies überhaupt? Was sind meine Möglichkeiten und was ist mein Weg?

 

Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema „Eine Haltung einnehmen“ ist mir bewusst geworden, welch große Verantwortung damit verbunden ist, sich über seine Werte und damit über seine innere Haltung – seinen Kompass – bewusst zu werden. Mir ist deutlich geworden, welchen Einfluss meine Werte auf meine Haltung und somit auf mein Handeln haben.

Ich habe vor vielen Jahren einen Satz gehört, der mich seit dem nicht mehr losgelassen hat. „Man reagiert auf ein Ereignis immer aufgrund seiner inneren Haltung“. Heute kann ich ergänzen „die auf den individuellen Werten beruht.“

Die Auseinandersetzung mit meinen persönlichen Werten und die Erstellung meiner persönlichen Wertehierarche hat mir verdeutlicht, welche Werte für mich wichtig sind und inwieweit diese konkrete Handlungsmotive für mich darstellen. Mir ist bewusst geworden, dass ich mich in gewissen Situationen unwohl gefühlt habe, weil ich gegen meine Werte bzw. meine innere Überzeugung gehandelt habe oder handeln sollte.

Eine der Fragen, die mich im letzten Jahr in Bezug auf die Flüchtlingsdiskussion beschäftigt hat, war: „Was wird von mir als Freimaurerin erwartet; welche Haltung soll ich als Freimaurerin zum Thema Flüchtlinge einnehmen?“

Bei der Beantwortung dieser Frage hat mir geholfen, mich mit den fünf Grundpfeilern bzw. freimaurerischen Werten Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität konkret auseinanderzusetzen. Denn das Ziel der Freimaurerei liegt darin, diese Grundsätze bzw. Werte im Alltag zu leben, um so das menschlich Gute in der Welt zu fördern.

Ich habe mir die Frage gestellt, an welcher Stelle diese Werte in meiner persönlichen Wertehierarchie stehen und inwieweit ich diese mit meinen sonstigen persönlichen Werten verbinden kann.

Ich habe für mich persönlich das Resümee gezogen, dass die freimaurerischen Werte einen hohen Stellenwert für mich besitzen und dass ich diese mit meinen übrigen Werten durchaus verknüpfen kann, ohne in einen Wertekonflikt zu geraten, wie z. B. beim Wert Eigenverantwortung, den ich für mich in Anspruch nehme, den ich aber auch an andere adressiere nach dem Motto „Fördern und Fordern“.

Die Klarheit, die ich für mich errungen habe, hilft mir, meine Haltung einzunehmen und dafür zu werben oder wenn es sein muss, auch zu kämpfen. Durch diese Selbstpositionierung ist mir bewusst geworden, welche Aspekte für mich persönlich wichtig sind und wofür ich bereit bin, einzutreten. Und ich habe reflektiert, welche Kompetenzen ich für mich persönlich entwickeln sollte, um meine innere Haltung in meinem Verhalten noch besser umsetzen zu können.

Mir ist aber auch bewusst geworden, dass jeder Mensch seine eigene Wertehierarchie besitzt, die für ihn bedeutend und handlungsleitend ist.

Wichtig ist auch zu wissen, dass persönliche Werte nicht „in Stein gemeißelt“ sind. Sie verändern sich durch Erleben, Aneignung von Wissen und durch Selbstreflektion. Insofern bin ich sehr gespannt, ob und wie sich meine Wertehierarchie im Zeitverlauf evtl. ändern wird und welche Haltungen ich in Zukunft einnehmen werde.

 

 

Literaturverzeichnis

 

  • Briner Fritz, Haltung und Halt in Psychologie und Heilpädagogik, 1964
  • Duden, http://www.duden.de/rechtschreibung/Haltung (abgerufen am 29.12.2016)
  • Meiss Richard D., Strategieplaner für individuelle Werte, 2001
  • Niermeyer Rainer, Mythos Authentizität, Frankfurt/New York, 2010
  • Simon Walter, Persönlichkeitsentwicklung, 2007

 

[1] Vgl. Duden.de (2016)

[2] Vgl. Niermeyer (2010), S. 188

[3] Vgl. Niermeyer (2010), S. 189 ff.

[4] Vgl. Meiss (2001), S. 2 ff.

[5] Vgl. Briner (1964), S. 58 ff.

[6] Vgl. Simon (2007), S. 190 ff.