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Fragen und Antworten zur Freimaurerei

Was ist Freimaurerei?

Unser Gästeabend am 06.11.2017 beschäftigte sich mit den Fragen

Was ist Freimaurerei?

Was ist sie nicht?

Was will eine Freimaurerloge nicht sein?

Was bietet sie den Menschen?

Was fordert sie?

Wie können interessierte Frauen Mitglieder unserer Loge werden?

Freimaurerei bezieht sich vielfach auf das Bau- und Steinhandwerk des Mitteilalters. Da diese Zünfte sich eines hohen Grades an Akzeptanz und Achtung erfreuten, schlossen sich ihnen viele Gelehrte an. Ideen wie

  • die Gleichberechtigung von Frau und Mann,
  • der Anspruch auf individuellen Zugang zu Gott,
  • die Geometrie als Lebens- und Arbeitsphilosophie mit hohem ethischen Anspruch,
  • Brüderlichkeit als Grundprinzip im Sinne gegenseitiger Achtsamkeit,
  • Euclid als Vorbild des aufgeklärt denkenden Menschen,
  • Anspruch auf Teilnahme und Mitbestimmung durch Versammlungsrecht und –pflicht,
  • Bildungs- und Ausbildungsansprüche und
  • Immer wieder der Hinweis auf den Gebrauch des Verstandes, auf selbständiges Denken,

sind in den alten Texten zu finden und sind heute Basis jeder aufgeklärten Gesellschaft und jeder Loge.

Die Grundsätze der Freimauerei

  • Toleranz und Achtung gegenüber Andersdenkenden
  • eine an sittliche Normen orientierte Lebensführung
  • Menschen unabhängig von Ihrer Nationalität, ihrer Religion, ihrer politischen Überzeugung und ihres Standes miteinander zu verbinden, die einander sonst fremd geblieben wären

sind aktueller denn je.

Eine Freimaurerloge ist keine Partei. Logen und Großlogen formulieren keine politischen Programme. Sie nehmen nicht an parteipolitischen Auseinandersetzungen teil und vertreten auch keine Interessen bestimmter gesellschaftlicher Gruppen. Durch ihr Bekenntnis zur Toleranz helfen sie, die politische Kultur zu verbessern. Dadurch kann Freimaurerei eine Bindung für alle diejenigen schaffen, denen eine ehrliche und gleichberechtigte Beziehung unter Menschen wichtig ist.

Eine Freimaurerloge ist aber keine therapeutische Gruppe, die man besucht, um durch andere von eigenem Leiden oder Kummer befreit zu werden. Sie ist kein Debattierclub, wo um des Redens willen geredet wird, schon gar kein Stammtisch oder Kaffeekränzchen. Sie ist kein Kuschelbiotop für kleinbürgerlich denkende Menschen, die ihre Ruhe vor der Welt suchen.

Eine Loge bietet das Erlebnis des Rituals, das Bewusstsein, einer humanen Idee verpflichtet zu sein und mit Gleichgesinnten in der Weltbruderkette verbunden zu sein. Das Ritual bietet Erziehung zum kritischen Denken und Weltzugewandtheit in humanitärem Denken.

Freimaurerei fordert von ihren Mitgliedern das Bekenntnis zu den Zielen des Bundes und das Bemühen um Selbsterkenntnis und Weltverständnis. Freimaurerinnen verpflichten sich, aktiv am Logenleben teilzunehmen und sich Kenntnisse über freimaurerische Bräuche anzueignen. Sie sollen sich das geistige und praktische Potential, das in der freimaurerischen Arbeit steckt, erarbeiten und sich damit innerhalb und außerhalb der Loge bewähren. Freimaurerei fordert den respektvollen brüderlichen und schwesterlichen Umgang miteinander und Toleranz gegenüber Andersdenkenden.

Mitglied im unserem Bund kann jede Frau über 21 Jahre werden, wenn sie sich mit den Zielen der Freimaurerei – das heißt mit persönlichem Engagement für Toleranz und Humanität – identifiziert, sie mit Interesse und Beharrlichkeit unsere Veranstaltungen verfolgt hat und wenn sie nach einer Zeit des gegenseitigen Kennenlernens von den Mitgliedern der Loge als neues Mitglied akzeptiert wird.

An Frauen, die sich in unserem Bund initiieren lassen, wird die freimaurerische Tradition weitergegeben:

  • als Initiationsweg mit Wagnis und Vertrauen in die eigene Entwicklung,
  • als universelles Bündnis, das auf Gemeinschaft gründet und sich in der Gesellschaft in der Tradition humanistischer Philosophie bewähren muss,
  • als Lebensschule nach den Prinzipien der Freiheit, des Respekts vor den anderen aber auch vor sich selbst,
  • als Schule des Zuhörens, der freien Meinungsäußerung und der gemeinsamen Suche nach Antworten auf die Fragen unserer Zeit,
  • als Frauenbund, in dem die geläufigen Rollenstrukturen verlassen werden und Frauen in Verbindung mit anderen Frauen wachsen können.